Chirurgische und medizinische Hilfe für Afrika

Rund fünf Milliarden Menschen haben weltweit keinen direkten Zugang zu lebensnotwendigen Operationen, der Grossteil von ihnen lebt in Entwicklungsländern südlich der Sahara. Mit Spitalschiffen bringen wir medizinische Hilfe zu ihnen.

Unser Spezialgebiet: Chirurgie und medizinische Versorgung

Geringe Krankenhausdichte, mangelhafte Ausstattung, wenig Spezialisten und hohe Kosten: Für viele Menschen in Subsahara-Afrika ist es fast unmöglich, sich operativ behandeln zu lassen. Doch unbehandelt können Erkrankungen, Verletzungen oder Fehlbildungen zu einem frühzeitigen Tod oder lebenslangen Behinderungen führen. Schätzungsweise 18 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Erkrankungen, die mithilfe einer Operation heilbar gewesen wären. Die mangelhafte medizinische Versorgung fordert so mehr Todesopfer als Tuberkulose, Malaria und HIV/Aids zusammen.

Mercy Ships leistet mit seinem umfassenden chirurgischen Programm direkte Hilfe für Betroffene.

Chirurgische und medizinische Behandlungen

Palliativpflege

Das Ziel der Palliativpflege ist es, die Lebensqualität von Betroffenen und deren Familien, die mit den Herausforderungen einer tödlich verlaufenden Krankheit konfrontiert sind, zu verbessern.

Gynäkologische Chirurgie

Mercy Ships leistet medizinische Versorgung für Frauen, die während eines Geburtsvorgangs Verletzungen im Genitalbereich erlitten haben. Wir wenden eine hochspezialisierte Operationsmethode an und begleiten den Genesungsprozess.

Mund- und Zahngesundheit

Mercy Ships verfügt über eine mobile Zahnklinik, in denen entzündete oder von Karies geschädigte Zähne kostenlos mit Zahnfüllungen und Zahnextraktionen behandelt werden.

Plastische wiederherstellende Chirurgie

Geburtsfehler, Verbrennungen und Erkrankungen hinterlassen oft Missbildungen, die wir durch chirurgische Eingriffe korrigieren. Dazu gehören Kontrakturen aus Brandvernarbungen, gutartige Tumore, chronische Geschwüre, zusammengewachsene Finger und andere Krankheitsbilde.

Orthopädisches Programm

Mercy Ships schult einheimische Ärzte in der Anwendung der Ponseti-Methode, einer allgemeinen Behandlungsmethode für die nicht-invasive Korrektur von Klumpfüssen. Darüber hinaus führen wir operative Massnahmen bei Patienten mit Problemen am Muskelskelett sowie bei orthopädischen Traumata oder Gelenkerkrankungen durch.

Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie

Im Bereich korrigierende und wiederherstellende Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie beheben unsere Chirurgen Missbildungen, die durch körperliche Ursachen wie Tumore, Lippen,- Kiefer-, Gaumenspalten und Wundbrand (Noma) verursacht werden.

Allgemeinchirurgie

Ziel dieser Fachrichtung ist es, die Auswirkungen unbehandelter physischer Traumata, Krankheiten und angeborener körperlicher Missbildungen zu verringern. Unsere Chirurgen führen allgemeine chirurgische Operationen durch, beispielsweise Behandlung von Leistenbrüchen und Kropferkrankungen.

Ophthalmologie

Unsere Augenärzte führen bei Grauem Star Operationen durch und geben damit Blinden ihr Augenlicht wieder. Korrigiert werden auch Krankheitsbilder wie Pterygium (Gewebewucherungen der Bindehaut), Augenfehlstellungen (Schielen) und Missbildungen des Augenlides. Schmerzende, entstellende oder erblindete Augen werden nötigenfalls durch Prothesen ersetzt.

Der Zugang zur chirurgischen Versorgung weltweit

Während die globale Chirurgiekrise in der öffentlichen Wahrnehmung keine Rolle spielt, ist sie Wissenschaftlern und Experten sehr bewusst. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Kommissionen und Verbände gegründet, die sich der globalen Chirurgie als spezieller Herausforderung widmen. In 2015 stellte die Weltgesundheitsversammlung WHO in einer Resolution klar, dass auch die Chirurgie zur universellen Gesundheitsversorgung zählt. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (englisch: Sustainable Development Goals) umfassen mit Ziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ also auch die chirurgische Versorgung, die für alle Menschen verfügbar sein soll.

Mercy Ships verfolgt dieses Ziel mit Spitalschiffen, auf denen Operationen auf höchstem medizinischem Niveau und nach neuesten Wissenschaftsstandards durchgeführt werden, sowie mit einem Weiterbildungs- und  Infrastrukturprogramm. 

Die Geschichte von Houleye

Umfassende Hilfe: Physiotherapie

Nach den Operationen an Bord unseres Hospitalschiffes werden unsere Patientinnen und Patienten, sofern nötig, physiotherapeutisch weiterbehandelt, um die vollständige Funktionsfähigkeit erstmals oder erneut herzustellen. Für die Zeit des Rehabilitationsprozesses sind die Patientinnen und Patienten mit Angehörigen in unserem sogenannten HOPE-Center untergebracht, die Physiotherapie findet aus Platzgründen in einem unserer Zelte am Hafen statt.

Das HOPE-Center

Patienten in Hafennähe können leicht zum Schiff kommen, doch andere, die weiter entfernt leben, haben oft große Hindernisse zu überwinden. Sie müssen zum Beispiel die Kosten für Reise und Unterbringung zahlen können, was manche Kranke daran hindert, die notwendige Hilfe zu erfahren. Um den Patienten trotz der bestehenden Erschwernisse die Behandlung zu ermöglichen, richtet Mercy Ships an einem gut erreichbaren Ort in Schiffsnähe sogenannte lokale Klinikerweiterungen ein, die HOPE-Center. Ein Teil der Patienten kann hier unterkommen und erspart sich so eine mehrmalige An- und Abreise. Nebenbei verringert es Reisekosten und Reisestress nach einer Operation.

Vor dem OP-Termin treffen die Patienten dort ein und erfahren die ersten Versorgungen, daneben eine nährstoffreiche Mahlzeit, die sie für die bevorstehende Operation stärken soll. Für Patienten nach einer Operation bietet ein Hope-Center eine geschützte und saubere Umgebung für eine zügige Erholung. In der Erholungsphase ist nicht immer die ständige Betreuung einer Krankenstation erforderlich, so dass die Nachsorge durchaus auch in einem Hope-Center gewährleistet werden kann.

Dadurch wird zusätzlich auch der kostbare Bettenplatz auf dem Schiff eingespart. Vorher mussten die Patienten oft zur Nachsorge an Bord bleiben, weil sie die Reisewege nicht hätten machen können. Dank der Hope-Center können wir schließlich unsere Kapazitäten besser und effektiver ausschöpfen.

Weitere Geschichten unserer Patienten

Diarras Geschichte

Diarra litt an einem seltenen, aber nicht bösartigen Tumor. ohne Operation wachsen solche Tumore immer weiter und blockieren die Atemwege.

Umus Geschichte

Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgiefür Umu Umus Geschichte „Kann man das nicht abschneiden?“ Bei der Frage von Umu läuft es einem kalt den Rücken herunter. Mit ihren drei Jahren ist sie viel

Sambas Geschichte

Nach 56 Jahren voller Leid und Zurückweisung dauerte der chirurgischer Eingriff es nur 2 Stunden, um Samba radikal neue Würde zu geben.

Daoudas Geschichte

Was als kleiner Klumpen begann, entwickelte sich zu einer massiven Wucherung, die seinen Mund ausfüllte und das Essen und Sprechen erschwerte.

Astous Geschichte

Astou hatte einen Kropf und litt an einer anderen – unsichtbaren, aber äusserst demütigenden – Krankheit.

Ein erstes verändertes Leben: Amadou

Amadou war am 6. März der allererste Patient, der an Bord unseres neuen Spitalschiffs operiert wurde!

„Im Namen der Bürgerinnen und Bürger von Liberia möchte ich allen ehrenamtlichen Mitarbeiter aus der ganzen Welt herzlich danken. Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie unzähligen Armen und Bedürftigen in Liberia Hilfe und Trost geleistet. Ihre Arbeit zeigt nicht nur Mitgefühl und Hilfe, sondern steht für eine Welt, die zu einem globalen Dorf ohne ethnische und soziale Grenzen wird. Das Volk von Liberia ist voller Dankbarkeit.“

Ihre Spende schenkt unseren Patienten neues Leben.

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