Kiefer- und
Gesichtsoperation
für Lucy
Lucys Geschichte
Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie
Lucy wäre der Sonnenschein jeder Familie gewesen. Ihr fröhliches Wesen erfreute das ganze Haus und ihre Hilfsbereitschaft war sprichwörtlich. Ausserdem war sie eine fleissige und mustergültige Schülerin. Sie wollte Ärztin werden, um den Kranken helfen zu können. Was wollte man mehr? Doch als sie 12 Jahre war, trat etwas ein, das die Idylle trübte und alle Träume zunichtemachte.
Lucy wuchs zusammen mit fünf Geschwistern in einer kleinen Stadt in Sierra Leone auf. Sie liebte die Schule, und wenn sie nicht dort war, verbrachte sie die meiste Zeit mit Lernen. Wenn sie sah, wie eine Nachbarin im Bach ihre Wäsche wusch oder das Essen vorbereitete, gesellte sie sich spontan dazu und bot ihre Hilfe an. Sie war eine Quelle der Freude für die ganze Familie, sagt ihre Mama.
Im Jahr 2021 litt Lucy eines Tages plötzlich unter unerträglichen Zahnschmerzen. Leider gibt es in Sierra Leone nur ein knappes Dutzend Zahnärzte für die 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, was bedeutet, dass nur eine verschwindend kleine Minderheit davon profitiert und eine Behandlung nicht in Frage kam, weil viel zu teuer für die Familie!
Der Zahn fiel schliesslich aus, aber die Schmerzen nahmen nicht ab. Lucys Gesicht schwoll an und die von ihrer Mama verabreichten Kräutermischungen zeigten keine Wirkung. Ein Spitalbesuch hätte zu diesem Zeitpunkt vielleicht geholfen, aber auch hier überstiegen die Kosten die Möglichkeiten der Familie.
Keine Möglichkeit für chirurgische Hilfe
Lucys Zustand verschlimmerte sich. Aus der geschwollenen Backe wurde ein schnell wachsender Tumor, der den Knochen angriff und begann, das Gesicht zu entstellen. Ihr Mund wurde schief und das rechte Auge verschob sich. Die Schulkameraden fühlten sich in ihrer Gegenwart immer weniger wohl und gingen ihr aus dem Weg. Ein paar Lehrerinnen standen ihr bei, so gut es ging. Sie waren fast ihre einzigen Freundinnen. Der unerschütterliche Beistand ihrer Familie war ihr Rettungsring. Aber die Schmerzen und die Ablehnung veränderten ihr Wesen. Lucy verstummte und zog sich zurück.
Eine Operation wurde immer dringlicher, aber auch das war illusorisch. In Sierra Leone gibt es nur 10 Chirurgen und keiner ist spezialisiert auf Kiefer- und Gesichtschirurgie und hätte sie operieren können. Doch zum Glück lernten wir Lucy kennen. Alle Geräte, die für ihre Behandlung nötig waren, befanden sich an Bord der Global Mercy, und drei Gesichtschirurgen beugten sich über ihren Fall und stellten in einer für das Land beispiellosen Aktion ihre geballten Kräfte zur Verfügung! Ganz zu schweigen davon, dass einer von ihnen, Dr. Parker, auf 37 Jahre Einsatz an Bord unserer Schiffe zurückschauen kann und über immense Erfahrung bei der Behandlung solcher Tumore verfügt.
Die Operation dauerte fünf Stunden. In dieser Zeit wurde Lucys ganzes Gesicht wiederhergestellt. Nun kann sie ihren Traum weiterverfolgen und Ärztin werden, um dann selbst anderen leidenden Menschen zu helfen. Was für ein wunderbares Geschenk!
Dr. Didier-David Malis, Kiefer und Gesichtschirurg aus Genf, ist einer der Chirurgen, die bei der Operation von Lucy an Bord der Global Mercy dabei waren. Wir haben ihn gleich vor unser Mikrofon geholt.
„Die Krankheiten sind dieselben [als hier in der Schweiz]. Allerdings sind sie in diesen Ländern, in denen es in manchen Gebieten so gut wie keine Diagnose oder Behandlungsmöglichkeiten gibt, meistens viel weiter fortgeschritten.“
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