Plastisch-Rekonstruktive
Operation für Naserry
Naserrys Geschichte
Ein kleines Mädchen im Alter von 5 Jahren stolpert in eine Feuerstelle und wirft dabei einen Kessel mit kochendem Wasser um. Eine ganze Kindheit ist zerstört. Nur weil ihr Vater sie sofort aus den Flammen zieht, kommt Naserry einigermassen glimpflich davon. Aber weil die Brandwunden nicht behandelt werden, lassen sich die Folgen nicht verbergen.
Plastische wiederherstellende Chirurgie
Die gellenden Schreie von Naserry liessen ihren Vater aufhorchen. Sofort eilte er seiner Tochter zu Hilfe. Aber der rechte Unterarm der Kleinen war bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Schmerz war unerträglich und sofortige Hilfe gefragt. Nur dass da, wo sie wohnen, weit weg von der Hauptstadt, weit und breit kein Spital in Sicht war.
Man schätzt, dass in Sierra Leone 75% der Bevölkerung an einem Mangel medizinischer Betreuung leiden und 90% der notwendigen Operationen nicht ausgeführt werden können. Die kleine Naserry gehörte leider zur grossen Zahl der von diesem Missstand betroffenen Opfer.
Im Lauf der Zeit vernarbte die Haut, aber sie zog sich auch zusammen, so dass der Arm unbeweglich wurde und auch die Hand sich verkrümmte. Das kleine Mädchen litt sehr darunter, nicht nur körperlich, sondern auch im sozialen Umfeld, vor allem in der Schule. In den Pausen bleibt sie lieber im Klassenzimmer, als draussen mit den Kameradinnen zu spielen. Ihre Schulmappe hält sie immer fest vor sich gedrückt in der Hoffnung, dass man so den Arm nicht sieht. Aber die anderen Kinder finden trotzdem einen Grund, sich über sie lustig zu machen, und tun so, als hätte Naserry nur einen Arm.
Naserrys Tante Salamatu, die in der Hauptstadt Freetown lebt, erinnert sich an den Besuch der Africa Mercy im Jahr 2011. Sie kennt sogar einen Patienten, der damals wegen eines ähnlichen Problems operiert wurde. Und so hofft sie darauf, dass eines Tages wieder ein Schiff kommt, das ihrer Nichte helfen kann. Um die Chance zu erhöhen, bietet sie der Familie sogar an, dass Naserry bei ihr wohnen kann.
Neun Jahre muss sie sich gedulden, bis der Tag kommt. Die Global Mercy liegt am Quai, mit Spezialisten, Geräten und allem, was es braucht, um verschiedene Operationen vorzunehmen, vor allem im Bereich der wiederherstellenden Chirurgie. Nach so vielen Jahren des Wartens sind Naserry und Salamatu ganz bewegt, als sie sich dem grossen Schiff nähern. Die Operation ist komplex. Drei Chirurgen sind nötig. Aber nach zwei Stunden haben sie die Beweglichkeit des Arms und auch die Hand wiederhergestellt.
Nach zwei Monaten Physiotherapie staunt die heute 14-jährige Naserry, wie gut sie Arm und Hand wieder bewegen kann, nachdem sie fast zehn Jahre unbeweglich waren. „Manchmal frage ich mich, ob ich träume … Aber ich weiss, es ist kein Traum, es ist Wirklichkeit!“
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