Amadou, erster chirurgischer Patient an Bord der Global Mercy
Amadous Geschichte
Orthopädisches Programm
In einem Land mit über 18 Millionen Einwohnern ohne einen einzigen orthopädischen Kinderchirurgen hätte der vierjährige Amadou wohl so gut wie keine Chance gehabt, Hilfe zu finden. Doch bereits vor seiner Geburt hatte ein fantastisches Projekt begonnen, Gestalt anzunehmen, mit dem nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen, geholfen werden kann.
Als Amadou zu laufen begann, merkte seine Familie schon bald, dass etwas nicht stimmte. Sein rechtes Bein zeigte eine unnatürliche Krümmung. Amadou hatte Mühe zu stehen und jammerte über Schmerzen beim Sitzen. Kein Spital im ganzen Land konnte ihm helfen und seiner Familie blieben nur zwei Möglichkeiten – eine sehr teure Operation im Ausland oder die Hoffnung, dass irgendwann ein ausländischer Chirurg nach Senegal kommen würde. Doch diese Hoffnung war gering.
Allerdings hatten sie nicht mit der Ankunft der Global Mercy gerechnet!
Erstes verändertes Leben an Bord
Um sich an die Abläufe in der noch ungewohnten Umgebung des neuen Spitals zu gewöhnen, wollte das chirurgische Team als ersten Patienten eine Person behandeln, die keine allzu komplexe Operation benötigte. So kam Amadou, der an einem Bein eine Krümmung zeigte und am anderen ein verdrehtes Schienbein, zu der Ehre, der erste Patient zu sein, der an Bord der Global Mercy operiert wurde.
Eine unglaubliche Chance. Nicht nur, dass er den Weg unserer Mitarbeiter kreuzte, sondern auch, dass er in einem noch frühen Stadium seiner Behinderung an beiden Beinen behandelt werden konnte. Ohne den Eingriff hätte sich die Missbildung mit zunehmendem Gewicht verstärkt. Doch so haben ihm die beiden Operationen einige Komplikationen erspart.
Nachhaltige Hilfe und Auswirkung
Seit rund zehn Jahren leistet Mercy Ships nicht nur direkte medizinische Hilfe – wie die beiden Operationen, die Amadou zugute kamen – sondern bietet auch Möglichkeiten der Weiterbildung sowie Mentoring für einheimische Fachkräfte im Gesundheitswesen, um die chirurgische Versorgung im Land selbst zu verbessern. Im Rahmen dieser Initiativen konnte Dr. Sabounji bei unserem ersten Einsatz in Senegal im Jahr 2019 eine Methode erlernen, mit der Klumpfüsse ohne operativen Eingriff nur mit Hilfe von Gipsverbänden korrigiert werden können. Mit unserer Hilfe konnte er in der Folge eine kleine Klinik eröffnen und hat seitdem pro Jahr rund fünfzig junge Patienten behandelt.
Bei unserer Rückkehr im Jahr 2022 hatten wir die Freude, ihm erneut ein Mentoring zu bieten. Diesmal ging es um die Erlernung verschiedener chirurgischer Techniken, wieder im Zusammenhang mit Klumpfüssen. Ein erster Schritt, damit es in Senegal vielleicht doch einmal einen orthopädischen Kinderchirurgen gibt!
In den nächsten fünfzig Jahren wird die Global Mercy zahlreiche medizinische Fachkräfte wie Dr. Sabounji ausbilden und das Leben von mehr als 150’000 Patienten verändern. Und alles begann mit Amadou!
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