Dr. Konrad Mende, schon elf Mal an Bord!

Er ist vermutlich der Schweizer, der am häufigsten ehrenamtlich an Bord war. Elf Mal hat Dr. Konrad Mende sich bereits für die Menschen in Afrika engagiert und Hunderten von Patienten einen neuen Start ins Leben ermöglicht. Bis jetzt war er ausschliesslich auf der Africa Mercy im Einsatz. Aber nun erwartet ihn der OP-Bereich auf der Global Mercy!

Konrad, erzähl uns kurz etwas über deinen Werdegang.

Ich wohne mit meiner Frau und meinen zwei Kindern in Basel. Meine Ausbildung zum Facharzt Plastische Chirurgie und Handchirurgie habe ich in den frühen 2000ern in Lausanne begonnen. Nach verschiedenen Stationen in der West- und Deutschschweiz, Australien und England bin ich 2018 nach Basel gekommen, wo ich aktuell im Universitätsspital, im Kinderspital und im Bethesdaspital als Oberarzt arbeite.

Wann bist du Mercy Ships zum ersten Mal begegnet?

Schon als Kind habe ich von Mercy Ships gehört, und als ich dann in Lausanne gelebt habe, konnte ich ein paar Schlüsselpersonen im Schweizer Büro persönlich kennenlernen. Sie haben dann, als Dr. Gary Parker, ein langjähriger Freiwilliger, einmal für einen Aufenthalt in der Schweiz war, dafür gesorgt, dass wir bei einem gemeinsamen Nachtessen direkt Kontakt knüpfen konnten. Das war im Jahr 2009. Dr. Gary Parker habe ich dann im Benin besuchen dürfen, und noch im selben Jahr konnte ich mit einem anderen langjährigen freiwil ligen Chirurgen zwei Wochen lang in Cotonou Menschen mit Verbrennungskontrakturen, Handfehlbildungen oder grossen Tumoren plastisch-rekonstruktiv helfen.

Seitdem bist du quasi jedes Jahr auf der Africa Mercy gewesen!

Ja, die jährlich 2-3 Wochen nehme ich normalerweise auf Ferienoder Überzeit, nur einmal hat ein Chef sich dafür eingesetzt, dass dies Arbeitszeit sein sollte.

Du warst also schon elfmal an Bord! Was bewegt dich dazu, immer wieder zu kommen?

Die Zeit ist meist intensiv, aber wie ein Freund und anderer Mercy Ships-Chirurg es einmal ausgedrückt hat: „Urlaub für die Seele“, es ist unglaublich bereichernd! Und öffnet die Augen für das, was man auf Englisch „Global Surgical Need“ nennt: Beinahe zwei Drittel der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu jeglicher Art von Chirurgie, von einer einfachen Zahnbehandlung, Blinddarmoperation oder Kaiserschnitt bis hin zu komplexeren chirurgischen Interventionen. Es ist ein grosses Privileg, mit meiner Ausbildung dazu beizutragen, nicht nur einzelnen Menschen in Not zu helfen, sondern dazu beizutragen, dass wir in absehbarer Zukunft dem Ziel einer weltweiten flächendeckenden chirurgischen Versorgung näherkommen.

Was für Operation führst du an Bord aus?

Auf dem Schiff behandeln wir vor allem schwere Kontrakturen als Folgeschäden von nicht oder ungenügend behandelten Verbrennungen. Während hier in der Schweiz bei akuten Verbrennungen alles medizinisch Mögliche daran gesetzt wird, diese möglichst ungeschehen zu machen, arbeiten wir in Westafrika eher daran, schwer verstümmelten Gliedmassen wieder eine Funktion zu geben. Auch behandeln wir angeborene Hand-, Fuss- und Gesichtsanomalien und rekonstruieren plastisch-chirurgisch, wo durch Trauma oder durch Tumore Gewebe oder Körperteile verloren gegangen sind.

Wir haben oft Patienten mit massiven Gesichtstumoren. Was sind die Ursachen?

Während bei einer guten medizinischen Grundversorgung kleine, gutartige Tumore in der Regel schon früh erkannt und einfach entfernt werden können, sehen wir mit Mercy Ships häufig, was langfristig passiert, wenn diese einfach aufgrund fehlender Versorgung unbehandelt immer weiterwachsen: schwere ästhetische und funktionelle Einschränkungen bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen, wenn zum Beispiel die Atemwege dadurch komprimiert werden oder Patienten durch die mechanische Einschränkung fast gar keine Nahrung mehr aufnehmen können. Ganz zu schweigen vom sozialen Stigma!

Ein Wort zum Schluss?

Nach all diesen Jahren freue ich mich zu sehen, wie Mercy Ships neben der Behandlung von Patienten zunehmend in die Ausund Weiterbildung von lokalen Gesundheitsfachkräften investiert. So freue ich mich besonders auf das neue Schiff, weil dort das Krankenhaus mit mehr Platz und besonders die grosszügigen OPSäle mit modernster Ausstattung und grossen Monitoren erstklassige Ausbildungs- Bedingungen ermöglichen! schöne Aufgabe anvertraut haben.

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