Die Geschichte von Salamatou und Mariama

Das kleine Dorf Bororos, hoch oben am Berg Manengouba gelegen, war für zwei Schwestern fast wie ein Gefängnis. Sechs und acht Jahre alt, hatten sie keine Möglichkeit, sich aus dem Umfeld der Siedlung wegzubewegen. Der Grund? Ihre Beine wollten sie nicht tragen!

Über Jahre hinweg hatten Salamatou und Mariama nicht die Ernährung erhalten, die für einen gesunden Knochenaufbau nötig ist. Der Kalziummangel bewirkte, dass die Beine schwach blieben und das Körpergewicht nicht tragen konnten. Sie begannen, sich unter dem Druck nach aussen zu biegen.

Die beiden Schwestern haben ihr Dorf nie verlassen, obwohl ihr Zustand es erlaubt hätte, das nächstgelegene Spital aufzusuchen. Der lange Weg bis in die nächste Stadt war einer der Gründe. Vor allem aber war ihren Eltern klar, dass sie nicht einmal genug Geld hatten, um einen ersten Arztbesuch zu bezahlen. Debo, der Vater, pflanzt Mais, Bohnen und Bananen an und kann so für die Grundbedürfnisse der Familie aufkommen … mehr aber nicht.

„Wir machten uns Vorwürfe, weil wir nicht das nötige Geld hatten, um sie ins Spital zu bringen. Wir haben uns wirklich Sorgen um sie und vor allem um ihre Zukunft gemacht!“, erinnert sich die Mutter. Schon der Schulweg war lang und schmerzhaft und so blieben die Schwestern die meiste Zeit zu Hause. Behindert und ohne Ausbildung schienen die Aussichten trübe und die Moral der Eltern sank immer mehr.

Doch eines Tages drang die Nachricht bis in ihr Dorf, dass Ärzte mit einem Schiff kommen würden, um kostenlose Operationen anzubieten. Ohne gross nachzudenken machte sich Debo mit Frau und Töchtern auf dem Weg zum Meer. Nur ein gewaltiges Hindernis gab es: Es führt keine Strasse aus dem Dorf. So installierte er die beiden Mädchen sicher auf seinem Zugpferd und nahm auf diese Weise den ersten Teil der Reise in Angriff.

Nach der Ankunft in der grossen Hafenstadt Douala begaben sie sich gleich zum Ort der Untersuchung, wo unsere Ärzte ihnen bestätigten, dass der Zustand ihrer Töchter einen chirurgischen Eingriff erlaube. Die Erleichterung war gross! Aber die ganze Familie war sehr überrascht, als sie sah, dass sich das Spital auf dem Wasser befand. Der Anblick des riesigen Schiffes war für alle etwas völlig Neues und sie näherten sich nur zögernd. „Wir hatten nicht gewusst, dass sich das Spital auf dem Schiff befand. Ich hatte Angst um meine Mädchen. Aber als ich andere Kinder sah, die auch verkrümmte Beine hatten, war ich beruhigt“, sagt der Vater.

Salamatou war die Erste, die sich am Tag nach der Operation auf die eingegipsten Beine stellte. Mithilfe eines Rollators bewegte sie sich zu ihrer kleinen Schwester und forderte sie auf, es ihr nachzumachen. Mariama hingegen ist überzeugt, dass ihre Beine im Gipsverband gar nicht mehr da sind. Zum Glück kommen die Zehen, die unten herausschauen, ihr doch bekannt vor. Das beruhigt sie ein bisschen, daran hält sie sich fest! Ermutigt von der grossen Schwester, macht sie es ihr schliesslich nach, und der Rest der Rehabilitation ist von einem fröhlichen Wettbewerb geprägt. Jede will als Erste einen neuen Schritt Richtung Heilung tun.

In den zwei Monaten der Rekonvaleszenz erfahren die Eltern von unserer Diätberaterin, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. Sie erklärt ihnen die Rolle bestimmter Lebensmittel für eine gesunde Entwicklung der Kinder. „Sie hat uns gesagt, wie wichtig es ist, Eier, Fisch und Gemüse zu essen. Wir werden das den anderen Familien im Dorf auch sagen, damit andere Kinder nicht dieselben Probleme bekommen.“

Schliesslich kommt der Tag, an dem die ganze Familie wieder in ihr Dorf zurückkehren kann. Die beiden Mädchen freuen sich riesig, dass sie nun mit den anderen Kindern spielen und herumtoben können. Ihre Zukunftsaussichten haben sich enorm gesteigert, da sie ja jetzt auch den Schulweg wieder problemlos bewältigen können. Anders gesagt, der steile, felsige Weg von früher erscheint ihnen jetzt wie eine schöne, brandneue Strasse ohne Hindernisse. Auf die Plätze, fertig… los!

Kamerun

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„Ich gratuliere Mercy Ships von ganzem Herzen zu deren Bestrebungen, mit ihrer Entwicklungsarbeit nachhaltige Veränderungen in eine Welt voller Not zu bringen. Mercy Ships hat sich der Vision verpflichtet, mit Hoffnung und Heilung den Kontinent Afrika wieder aufleben zu lassen. [...] Ich bewundere die Vision und Mission von Mercy Ships und lade Sie ein, mit mir zusammen deren ehrenvolle Arbeit zu unterstützen und dazu beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.“

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