Haingos Geschichte

In einem kleinen Dorf in Madagaskar kämpft Viviaby darum, ihr Kind zu ernähren. Die kleine Haingo ist mit einer schweren Beeinträchtigung geboren und hat kaum Überlebenschancen. Doch eine unerwartete Begegnung wird ihr Leben verändern.

Es ist Nacht, als Viviaby die ersten Wehen spürt. Wegen der schweren Regenfälle ist der Fluss über die Ufer getreten und ihr Dorf vom Rest der Welt abgeschnitten. Aber was soll’s? Es ist ihre vierte Geburt und bis jetzt lief alles normal. Doch als das Baby da ist, reicht schon der schwache Lampenschimmer, um zu erkennen, dass dieses Baby nicht so ist wie die anderen. Ein Schock!

Viviaby kann das Kind kaum stillen. Es hat eine Lippen- und Gaumenspalte und kann nicht richtig saugen. Deshalb hat es ständig Hunger und weint ununterbrochen.

Viviabys Liebe ist stärker als die Tränen. Sie versucht dem Baby mit einem Löffel aufgelöstes Milchpulver einzuflössen, dann, weil es billiger ist, weich gekochten Reis. Aber es reicht leider nicht. Jeden Tag verliert Haingo etwas mehr Gewicht. Viviaby ist verzweifelt: „Ich hatte Angst. Ich habe nur noch gebetet!“

Dann kommt es zu einer unglaublichen Begegnung. Zwei Frauen kommen durchs Dorf und haben eine erstaunliche Nachricht. In Tamatave liegt ein Schiff, auf dem kostenlose Operationen gemacht werden! Sie beide sind an einer Scheidenfistel operiert worden. „Sie haben das ganz umsonst gemacht. Du musst mit deinem Kind dort hingehen. Sie können dir helfen!“

Das tönt zu schön, um wahr zu sein. Aber die frohe Botschaft hört damit noch nicht auf. Viviaby erkundigt sich in einem Nachbardorf und erfährt, dass ein Team von Mercy Ships bald in die Gegend kommt, um neue Patienten einzuladen!

Als es soweit ist, macht Viviaby sich mit der Kleinen auf dem Rücken auf den Weg. Nach zwei Tagesmärschen hat sie endlich die Hauptstrasse erreicht. Zum ersten Mal in ihrem Leben gönnt sie sich den Luxus eines Buschtaxis, um zu unserem Team zu gelangen.

Als Haingo an der Reihe ist, finden unsere Mitarbeiter eingehüllt in eine Decke ein kleines Mädchen, das offensichtlich ärztlicher Hilfe bedarf. Erst als sie es auf den Arm nehmen, merken sie, wie dringend die Lage ist. Mit ihren sieben Monaten sollte Haingo zwischen 6 und 10 Kilo wiegen – aber sie wiegt nur 2,2 kg! So schnell wie möglich wird sie an Bord gebracht und ins Ernährungsprogramm aufgenommen.

Nach vier Monaten hat sich ihr Gewicht auf 7,3 kg verdreifacht. Nun kann sie auch operiert werden. Als die Schwester mit der noch schlafenden Kleinen aus dem OP-Trakt kommt und ihre Mama sie in die Arme nehmen will, kann sie es kaum glauben: „Was für ein schönes Kind!“

Zurück im Dorf sind alle erleichtert. Nur der grosse Bruder mit seinen vier Jahren ist nicht zufrieden: „Das ist nicht meine kleine Schwester! Du hast sie ausgetauscht!“ Aber auch er wird sich bald an das neue Gesicht gewöhnen!

Madagaskar

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