Daoudas Geschichte

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Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie

Nach so viel vergeblichem Bemühen kann Hamady sich endlich freuen: Der Tumor seines Sohnes Daouda ist weg! Nach zehn Jahren Durchhalten und Tausenden von zurückgelegten Kilometern auf der Suche nach Heilung hat er endlich die lang ersehnte Hilfe bekommen.

„Es gibt in ganz Dakar kein Spital, in das ich ihn nicht gebracht habe“, erzählt Hamady. Und auch nicht in Mali oder Burkina Faso. Überall, wo er Hilfe suchte, erklang derselbe Refrain. Der Fall war den Ärzten zu kompliziert. Deshalb schickten sie ihn lieber wieder nach Hause.

Daouda war 4 Jahre und hatte noch nicht einmal die Schule begonnen, als an seinem Kinn eine kleine Beule erschien. Im Idealfall hätte man die Zyste sofort entfernt und ihm damit viel Elend erspart. Aber da, wo er wohnt, in einem kleinen Dorf mehr als 550 Kilometer von Dakar entfernt, geht man wegen so einer Kleinigkeit nicht gleich ins Spital. Man massiert ein bisschen, reibt die Haut und trägt eine Salbe auf. Kaum überraschend, dass nichts passiert – ausser, dass die Beule wächst und bald den ganzen Mund des kleinen Jungen verunstaltet.

Ab da geht Hamady mit seinem Sohn überall hin. Zunächst in die Polikliniken in der Umgebung, dann in die Spitäler, immer ein bisschen weiter. Jedes Mal, wenn er zurückkommt, sind die Herzen schwerer und die Taschen leichter. Hamady gibt Millionen von CFA-Franken aus (= Tausende von Schweizer Franken), nur um Dutzende von Malen ein „Nein“ zu hören.

Als Daouda 11 ist, beginnt der Tumor zu schmerzen und wird allmählich bedrohlich, da er sich auch im Mund ausbreitet. Daouda verliert Gewicht – und Hamady den Appetit. „Ich habe geweint, wenn ich mein Kind angesehen habe. Ich fand es nicht normal, dass ich essen konnte und er nicht.“ Daouda zieht sich immer mehr zurück, denn er spürt, dass man nicht mehr ihn ansieht, sondern nur noch seinen Tumor.

Eines Tages reicht es! Daouda geht nicht mehr in die Schule und verlässt das Haus nur noch für einen Besuch im x-ten Spital. Bis zu dem Tag, an dem der Refrain plötzlich anders klingt: Ja, die Ärzte dort im Hafen von Dakar können ihm helfen. Manche versuchen Hamady zu entmutigen, als sie die erstaunliche Nachricht hören: „Das ist doch Unsinn. Geh da nicht hin. Niemand kann ihn heilen. Die dort auch nicht.“

Im Operationssaal sind Dr. Gary Parker und Dr. Mark Shrime konzentriert an der Arbeit. Schon 35 Jahre ist Dr. Parker an Bord und er hat schon Hunderte von Patienten mit einem ähnlichen Tumor operiert. Für die Entfernung des Tumors, Hauttransplantation und Gesichtsrekonstruktion hatten die beiden Chirurgen mit einer langen Operation gerechnet. Aber alles geht erstaunlich gut und sogar schneller als gedacht!

Nach der Operation wird Hamady eingeladen, seinen Sohn zu besuchen. „Ich dachte, sie wollten mir sagen, dass er gestorben ist!“ Aber er wird schnell beruhigt … und traut seinen Augen nicht! „Als ich im Dorf angerufen habe, um zu sagen, dass Daouda gesund ist, haben sie gesagt: ‚Das kann nicht sein! ’“ Schliesslich kann er sie überzeugen. „An dem Tag hat bei uns keiner ein Auge zugetan. Sie haben alle gefeiert!“ Hamady hingegen hat vermutlich einen Seufzer der Erleichterung ausgestossen und tief und fest geschlafen.

Senegal

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