Das grösste zivile Spitalschiff der Welt wird für die kommenden 50 Jahre bereit gemacht – auch dank Schweizer Hilfe
LAUSANNE (CH) – 27. September 2021 – Nachdem das in Asien neu gebaute Spitalschiff der Hilfsorganisation Mercy Ships vor wenigen Tagen in Antwerpen eingetroffen ist, werden da während der kommenden sechs Monate die Innenausbauten wie Operationssäle und Schulungsräume fertigstellt, damit das Schiff im nächsten Frühling in Richtung Senegal zum seiner ersten Mission aufbrechen kann. Chirurgische Eingriffe an Bord sowie die Ausbildung lokaler Fachkräfte und Infrastrukturprojekte bilden das Fundament, damit tausende Kinder und Erwachsene auf dem afrikanischen Kontinent bessere Perspektiven für ihr weiteres Leben erhalten. Mit an Bord ist dafür auch Personal, Know-how und Engagement aus der Schweiz.
Am 14. September ist die „Global Mercy“, Mercy Ships‘ neues und zugleich weltweit grösstes ziviles Spitalschiff, im Hafen von Antwerpen eingetroffen. Festlich empfangen wurde es von der lokalen Hafenbehörde, die der Hilfsorganisation während der kommenden sechs Monate kostenlos Platz im Hafen von Antwerpen bietet, damit der Innenausbau des Schiffs fertigstellt werden kann.
Dieses wertvolle Entgegenkommen schliesst nahtlos an die grosszügige Geste der ägyptischen Regierung an, die der Global Mercy kürzlich das kostenlose Passieren des Suez-Kanals erlaubt hatte, und zeigt die internationale Wertschätzung, welche Mercy Ships für ihre Arbeit geniesst.
Schweizer Beteiligung für den Einsatz der Global Mercy
Die 1978 in Lausanne gegründete Hilfsorganisation setzt Spitalschiffe ein, um Menschen in Entwicklungsländern, die kaum Zugang zu medizinischer Versorgung haben, unter anderem kostenlos erstklassige medizinische Versorgung – insbesondere chirurgische Eingriffe – zu bieten. Noch im Gründungsjahr konnte Mercy Ships dank eines zinslosen Darlehens einer Schweizer Bank ein Kreuzfahrtschiff kaufen und es in der Folge zu einem Spitalschiff umbauen.
Und auch heute, 43 Jahre und mehr als 105’000 chirurgische Eingriffe später, tragen Private, Firmen und andere Organisationen aus der Schweiz stark dazu bei, dass Mercy Ships zusammen mit Regierungen und der WHO medizinische Versorgung in verschiedene Länder Afrikas bringen kann. Sei es mit Spenden, freiwilligen Helferinnen und Helfern, die derzeit für ihren Einsatz auf der Global Mercy ausgewählt und vorbereitet werden oder mit dem Know-how von mehreren Schweizer Firmen, das in den Bau des neuen Spitalschiffs floss.
Dazu René Lehmann, Geschäftsführer von Mercy Ships Schweiz:
«Ein Grossteil der Weltbevölkerung hat heute keinen Zugang zu chirurgischen Leistungen. Das hindert die entsprechenden Länder spürbar in ihrem wirtschaftlichen Fortkommen. Wir sind stolz, dass wir dank Hilfe auch aus der Schweiz konkrete und sofort sichtbare Verbesserungen im Leben von so vielen Menschen bringen können. Damit ermöglichen wir auch nachhaltig wirtschaftliche Besserung, also mehr als eine einmalige Hilfeleistung.»
Verdoppelung der Kapazitäten
Die Global Mercy ist ein einzigartiges Schiff in der Passagierklasse: 174 Meter lang, 28,6 Meter breit und mit 37’000 Bruttoregistertonnen. Sie verfügt über 6 Operationssäle, 200 Betten, ein Labor, allgemeine Ambulatorien sowie Augen- und Zahnkliniken. Die Gesamtfläche der Krankenhausabteilung beträgt 7’000 m².
Sie wird das „Partnerschiff“ des derzeitigen Spitalschiffs Africa Mercy sein. Mercy Ships erwartet, mit dem neuen Schiff die Wirkung seiner Arbeit mehr als verdoppeln zu können, sowohl durch lebensverändernde Operationen als auch durch die Ausbildung und Schulung von einheimischen Pflegekräften in den ärmsten Ländern Afrikas.
Im Frühjahr 2022 hofft Mercy Ships, mit der Global Mercy in Dakar (Senegal) den aktiven Dienst aufnehmen zu können – die erste von vielen neuen Missionen in den nächsten 50 Jahren.