Schweizer Unterstützung für den Ausbau des zahnmedizinischen Ausbildungszentrums in Guinea

die Zahl der Zahnärzte in diesem westafrikanischen Land deutlich zu erhöhen

Einzige öffentliche Zahnarztschule in Guinea erweitert ihr Ausbildungszentrum mit Schweizer Unterstützung

Die einzige öffentliche Zahnmedizinschule in Guinea feierte am 25. September die Erweiterung ihres hochmodernen Ausbildungszentrums, das die Kapazitäten für das Lernen, die Praxis und die Patientenbehandlung von Zahnmedizinstudenten verdoppeln wird. Ausserdem wird es die bestehende kritische Lücke beim Zugang zu zahnmedizinischer Versorgung schliessen. Mercy Ships und die Westschweizer Ardentis SA unterstützen die Schule tatkräftig.

Die neue, über 1’500 Quadratmeter grosse Erweiterung der Gamal Abdel Nasser Universität Conakry (UGANC) markiert den Abschluss einer 20-monatigen Bauphase und baut auf einem bereits florierenden Programm auf, das den Weg für eine Veränderung der zahnmedizinischen Versorgung in ganz Subsahara-Afrika ebnet, da sich immer mehr Partner an dieser Initiative beteiligen.

Seit ihrer Partnerschaft mit der internationalen, in der Schweiz gegründeten Hilfsorganisation Mercy Ships im Jahr 2018, um bei der Renovierung eines bestehenden Gebäudes zu helfen, hat die UGANC ihren Ansatz für die zahnmedizinische Ausbildung verändert und neue Standards für einen patientenorientierten Unterricht gesetzt, bei dem die Studierenden an Geräten praktisch ausgebildet werden.

Der guineische Minister für Hochschulbildung, Alpha Bacar Barry, war der erste Patient, der sich in der neu eröffneten Klinik zahnärztlich behandeln liess. Er erklärte: „Es ist eine Sache, ein Geschenk zu erhalten, aber eine andere, es zu bewahren. Wir wissen, dass die Menschen in unserem Land wirklich zahnmedizinische Versorgung benötigen. Dieses Zentrum wurde konzipiert, um diesen Bedarf zu decken, denn ohne Infrastruktur kann man nicht von Gesundheit sprechen. Über dieses Zentrum und diese Ausstattung zu verfügen, ist ein grosser Segen für Guinea“.

Er fügte hinzu: „Danke an Mercy Ships für ihre Bemühungen und ihr Engagement und für den Bau dieses Zentrums, das eine bedeutende Säule der Ausbildung und ein Referenzzentrum für Zahnmedizinstudenten in der Region Westafrika und darüber hinaus sein wird.“

Lucile Arthaud, Mitarbeiterin von Mercy Ships Schweiz, zuständig für Programmunterstützung und Fondsverwaltung, spielte eine Schlüsselrolle bei der Organisation der Einweihung in Conakry. „Ich verbrachte einen Monat in Guinea, vor allem um die Pressekonferenz zu organisieren. Dieser Aufenthalt ermöglichte es mir vor allem, zum Aufbau des Sterilisationsprozesses beizutragen und Richtlinien in Zusammenarbeit mit der Sterilisationsleiterin von Ardentis zu entwickeln.“

Diese Reise bot ihr auch die Gelegenheit, neue Projekte zu identifizieren, die von der Gamal-Universität und Mercy Ships geplant sind, um mögliche Schweizer Unterstützung für andere Abteilungen der medizinischen Fakultät vorwegzunehmen.

Hochmoderne technologische Ausstattung

Diese Erweiterung der Aufnahmeeinrichtungen ermöglicht es dem Doktorandenprogramm in Zahnchirurgie, 30 Studierende pro Klasse aufzunehmen, was eine Gesamtkapazität von über 210 Studierenden ergibt. Diese Zahlen stellen einen bedeutenden Fortschritt bei der Bekämpfung des Mangels an zahnmedizinischen Fachkräften dar. Zwischen 2014 und 2019 gab es in der WHORegion Afrika durchschnittlich nur 3,3 Zahnärzte pro 100’000 Einwohner, was etwa einem Zehntel der weltweiten Durchschnittsrate entspricht.

Vor der Beteiligung von Mercy Ships gab es für die Studierenden keine Simulationsklinik vor Ort. Im Schuljahr 2018-19 führte die Partnerschaft die Simulation und praktische Ausbildung für die Studierenden mit 4 Simulationsstationen und 10 Zahnarztstühlen für die Patientenversorgung ein.

Durch die Erweiterung wurden 30 Simulationsplätze, 22 Zahnarztstühle für die Patientenversorgung und neue Labore für die praktische Ausbildung und die Zahnprothetik geschaffen. Die hochmoderne technologische Ausstattung umfasst einen Cone Bean CT (CBCT)-Scanner, der schnell detaillierte 3D-Bilder für eine präzise Diagnose und Behandlung erstellt, sowie ein installiertes elektronisches medizinisches Managementsystem zur Verwaltung der Patientenakten.

Professor Mohamed Cissé, Dekan der medizinischen Fakultät der UGANC, sagte: „Die Guineer sind es gewohnt, ins Ausland zu fahren, um sich behandeln zu lassen, aber mit diesem Juwel wird das nicht mehr nötig sein. Die Menschen werden sich hier behandeln lassen können. Ich möchte Mercy Ships einfach nur danken, denn sie haben uns geholfen, aus der Sackgasse herauszukommen und eine führende Rolle in der Zahnchirurgie zu übernehmen“.

Westschweizer Ardentis Zahnarztkliniken unterstützen die Ausbildung

Dr. David Ugai, leitender Zahnarzt, heute Landesdirektor von Mercy Ships in Guinea und Leiter des Zahnarzt- und Stipendienprogramms, erlebte während seines ersten Freiwilligeneinsatzes für Mercy Ships in Guinea im Jahr 2012, wie gross der Bedarf an Zahnpflege in diesem Land ist. Er sah, wie die Warteschlangen der Patienten die eine zahnmedizinische Behandlung suchten, immer länger wurden.

Heute freut er sich über die erzielten Fortschritte, die seiner Meinung nach nur dank der effektiven Zusammenarbeit und der Spender möglich waren, die die Programme unterstützten, zu denen eine biomedizinische Ausbildung, eine chirurgische Fachrichtung und ein Programm für Anästhesieschwestern gehörten.

Seit 2020 sind die Westschweizer Ardentis Zahnkliniken Partner von Mercy Ships. In dieser Rolle trägt Ardentis aktiv zur Ausbildung zukünftiger Zahnärzte und -ärztinnen in Guinea bei. Ardentis bietet Fernstudiengänge an, und der Besuch im September ermöglichte es, den Austausch zu verstärken und die Studenten bei ihren ersten Schritten in der Klinik zu begleiten. Ardentis wird das Projekt weiterhin unterstützen, indem es mehr Mitarbeitende entsendet und den Fernunterricht fortsetzt. Dazu Dr. Mark Bischof, Gründer und Co-CEO von Ardentis SA: „Wir sind bestrebt, die Beziehungen zur guineischen Gemeinschaft zu stärken, noch mehr Studenten zu begleiten und gemeinsam eine Zukunft aufzubauen, in der der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Zahnpflege für alle eine Realität ist.“

Lehrplan nach internationalen Akkreditierungsstandards

Die Studierenden des UGANC und eines verwandten Programms in Marokko vertreten heute verschiedene afrikanische Nationen wie Benin, Madagaskar, Guinea-Bissau, Guinea und Sierra Leone. Im September 2024 sind 26 internationale Studierende in verschiedenen akademischen Austauschprogrammen eingeschrieben, darunter 11 Zahnmedizinstudenten aus dem benachbarten Sierra Leone, wo das Spitalschiff von Mercy Ships, die Global Mercy™, von 2023 bis 2025 für zwei aufeinanderfolgende Einsätze anlegte.

Dr. Ugai erklärte: „Wir sind nun in der Lage, jedem Studenten die Möglichkeit zu geben, eine Ausbildung, einen Lehrplan und einen Prozess zu durchlaufen, die nicht nur den guineischen, sondern auch den zukünftigen internationalen Akkreditierungsstandards entsprechen.“

Die Hoffnung ist gross, dass diese hoch qualifizierten und erfahrenen Fachkräfte in ihre Heimatländer zurückkehren, um dort eigene Schulen zu gründen und die zahnmedizinische Versorgung in der gesamten Region zu stärken.

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Über Ardentis AG

Die in der französischsprachigen Schweiz führende Ardentis-Gruppe mit Sitz in Lausanne (VD) umfasst 17 zahnärztliche und kieferorthopädische Kliniken mit mehr als 300 Mitarbeitenden in den Kantonen Waadt, Genf, Neuenburg, Freiburg und Wallis sowie ein Laborunternehmen mit drei Zweigstellen. Ardentis bietet eine breite Palette an zahnärztlichen Behandlungen an, von Kieferorthopädie, Dentalhygiene, Zahnaufhellung und Ästhetik, Parodontologie bis hin zu Oralchirurgie für Erwachsene und Kinder. Getreu ihres ganzheitlichen Behandlungsansatzes bietet Ardentis ihren Patienten einen umfassenden Überblick über ihre Zahngesundheit mit massgeschneiderten Behandlungsplänen und persönlicher Betreuung auf langfristiger Basis.

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René Progin
René Progin ist Kommunikations- und Medienverantwortlicher von Mercy Ships Schweiz.

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